“Tornado in Italien: Sturm deckte Schuldach ab”
Heftige Unwetter mit Starkregen, Hagel und Sturm gingen in den vergangenen Tagen in Friaul-Julisch Venetien Stunden in Italien nieder. Orkanartige Stürme wurden etwa aus der Gemeinde Buja gemeldet. Dort gelang einer ausgewanderten Villacherin, die gleich beim Kreisverkehr an der Hauptstraße von Gemona Richtung Udine ein großes Kaffeehaus betreibt, eine seltene Aufnahme einer Windhose.
Unterricht fiel aus
Eine weitere Windhose riss in Dignano, das beim Tagliamento zwischen San Daniele und Spilimbergo liegt, zahlreiche Bäume aus. Ein Schulhaus wurde abgedeckt, der Unterricht musste am Freitag entfallen. Donnerstagabend musste die Feuerwehr allein in Dignano zwischen 18 und 20 Uhr 20 Mal ausrücken. In Pulfero, nördlich von Cividale, kamen Erdmassen ins Rutschen. Sie donnerten in den Hof eines Hauses. In einigen Orten berichtete man von einem Eissturm mit Hagelkörnern so groß wie Golfbälle.
Unweit davon entfernt bildete sich durch den sintflutartigen Regen ein Wasserfall. In Buttrio wurden Niederschläge gemessen, wie sie laut der Friauler Tageszeitung „Messaggero Veneto“ etwa „alle 20 oder 30 Jahre vorkommen“. Über dem Friaul gingen innerhalb von sechs Stunden rund 200 Blitze nieder.
Überschwemmungen in Lignano
Zwischen Lignano und Grado betrug die Windstärke rund 50 Kilometer professional Stunde. Die große Niederschlagsmenge führte zu zahlreichen Überschwemmungen, da vor allem bei Pavia di Udine beim Ledra-Tagliamento-Kanal, aber auch auf den Straßen. Einige Autofahrer blieben in Unterführungen mit ihren Autos im Wasser liegen.
Streik der Helfer
Zusätzlich zu den Herausforderungen, die das Wetter bescherte, kam laut der staatlichen italienischen Rundfunkanstalt Rai auch noch der Streik der freiwilligen Helfer des Zivilschutzes. In vielen Friauler Gemeinden wurden die Krisen-Hilfsdienste des Zivilschutzes bei Notfällen vor einigen Wochen eingestellt.
Hintergrund ist eine Protestaktion der Bürgermeister der Gemeinden, zu denen auch Tarvis zählt. Nach einem tragischen Unfall bei Aufräumarbeiten nach einem Unwetter vor zwei Jahren, wurde nämlich ein Helfer von einem Baumstamm erschlagen. Dafür soll jetzt ein Bürgermeister aus einem Ort in der Nähe des Plöckenpasses, gleichzeitig Präsident der lokalen Zivilschutz-Gruppe, zur Verantwortung gezogen werden. Er steht wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht. Das rief die Bürgermeister auf den Plan: Sie fordern eine Gesetzesänderung, damit sie künftig bei solchen Unfällen nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden.
Keine Helfer für den „Giro d‘Italia“
Der Streik des Zivilschutzes trifft auch die aktuelle Ausgabe des internationalen Radrennens „Giro d‘Italia“. Am Samstag wird von Treviso im Veneto nach Gorizia und wegen der aktuellen italienisch-slowenischen „Kulturhauptstadt 2025“ auch durch Nova Gorica in Slowenien geradelt. Zum ersten Mal in der Geschichte des Rad-Bewerbes um das rosa Trikot gab es Schwierigkeiten, 250 professionell organisierte freiwillige und daher auch unbezahlte Helfer entlang der Strecke zu rekrutieren. Sie wurden immer vom Zivilschutz gestellt. Heuer eben nicht. Mit großer Mühe konnten irgendwelche Personen gefunden werden, die sich sicher mit großem Eifer den ganzen Tag lang die Beine in den Bauch stehen lassen werden. Das Wetter sollte halten. Bereits ab Freitagnachmittag ist wieder schöneres Wetter vorhergesagt.
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