“Sensation perfekt: Österreich gewinnt den Song Contest”
Genau zehn Jahre nach dem Track Contest in Wien hat es Österreich wieder geschafft: 436 Punkte bekam JJ, 258 davon von den Jurys, die sich von seiner stimmlichen Höchstleistung und der dramatischen Schwarz-Weiß-Inszenierung auf hoher See begeistern ließen. In der Publikumswertung landete Österreich auf Platz vier.
„Das übersteigt meine wildesten Träume, es ist verrückt“, so JJ in einer ersten Reaktion. „Ich wollte mit ‚Wasted Love‘ einen Einblick in meine tiefste Seele geben. Ich bin so froh, dass mir das gelungen ist. Es gibt keine verschwendete Liebe – es ist die stärkste Kraft.“ Österreich darf – oder muss – damit 2026 wieder den Track Contest ausrichten. Angesichts der Einsparungen, die der ORF stemmen muss, keine leichte Aufgabe.
Siegerperformance von JJ
Nach seinem Sieg durfte JJ noch einmal seinen Titel „Wasted Love“ singen – ganz ohne Bühneninszenierung.
Überraschungen auf Platz zwei und drei
Platz zwei ging überraschend an Israel: Yuval Raphael lieferte mit „New Day Will Rise“ eine perfekt gesungene, einwandfreie Ballade ab und ließ sich auch von den anhaltenden politischen Debatten nicht irritieren. Genau diese dürften auch viele Menschen im Publikum zu Votings motiviert haben: Israel erhielt vom internationalen TV-Publikum die meisten Punkte. Wie das Schweizer Fernsehen mitteilte, wurde bei Raphaels Auftritt ein Störversuch mit Farbbeuteln verhindert.
Israel: Yuval Raphael – „New Day Will Rise“
Yuval Raphael aus Israel landete auf dem zweiten Platz.
Ebenfalls dank vieler Publikumspunkte landete der Este Tommy Money mit seiner Italien-Parodie „Espresso Macchiato“ auf Platz drei – mit nur einem Punkt Abstand auf Israel. Der spaßigen Nummer mit eigenwilligem Tanzstil hatte man einiges zugetraut, auf Platz drei hatte ihn aber wohl niemand erwartet.
Estland: Tommy Money – „Espresso Macchiato“
Erfolg mit Witz: Der Este Tommy Money errang Platz drei.
Favoriten nur auf Platz vier
„Nur“ für Platz vier reichte es für das finnländisch-schwedische Comedy-Trio KAJ hat mit seiner Saunieraufforderung „Bara bada bastu“. Als absoluter Favoriten gehandelt, ließ vor allem das TV-Publikum aus. Erahnen hätte man es können. Noch nie hat ein „witziger“ Beitrag den Bewerb gewonnen.
Die drei für Schweden gestarteten Finnen schafften es immerhin, Epadunk, ein sehr spezifisches, bisher sehr schwedisches Musikgenre, worldwide bekannt zu machen, es handelt sich dabei um elektronisch angehauchte, meist schlüpfrige Partysongs, die vor allem von Alkohol, Intercourse, Autos und anderen Vorzügen des Landlebens handeln.
Die Entscheidung
Österreich oder Israel: Die Entscheidung, wer den Track Contest gewonnen hat, struggle an Spannung kaum zu überbieten.
Enttäuschung für Frankreich
Der Italiener Lucio Corsi setzte bei „Volevo essere un duro“ sehr demonstrativ auf authentische Musik, spielte Klavier, Gitarre und Mundharmonika und ließ als Bühnendeko zwei überdimensionale Gitarrenverstärker aufbauen. Seine sehr an den 70er Jahren orientierte Glamrock-Ballade hob sich damit musikalisch deutlich vom Relaxation ab. Im Vorfeld hatte man ihm den fünften Platz aber eher nicht zugetraut. Eher überraschend ist auch der sechste Platz für die Griechin Klavdia und ihre Ballade „Asteromata“.
Eher enttäuschend verlief der Abend für den französischen Famous person Louane. Bei den Buchmachern rangierte sie auf Platz drei, schließlich wurde es nur der siebente Rang. Unvorteilhaft struggle teilweise die reduzierte Inszenierung eines Sandregens. So sorgte eine Fontäne hinter ihrem Rücken für Assoziationen, die sehr vom Track „Maman“ ablenkten.
TV-Hinweis
Nach JJs Sieg ändert der ORF sein Programm und zeigt am Sonntag um 18.30 Uhr eine Pressekonferenz mit JJ und um 20.15 Uhr den Discuss „ESC 2025 – Sieg für Österreich“ stay in ORF 1 und auf ORF ON – mehr dazu in television.ORF.at.
Vom Publikum abgestraft
Mehr erwartet hatte man auch von „C’est la vie“ des Niederländers Claude. Das gefällige Chanson kam beim Publikum nicht an, es wurde nur Platz zwölf. Und die Schweizerin Zoe Met, nach der Jurywertung noch auf Platz zwei, bekam vom Publikum die Höchststrafe mit null Punkten. Insgesamt ergab das Platz zehn für die Gastgeber. Auch die britische Girlie-Band Keep in mind Monday bekam von den Zuseherinnen und Zusehern mit null Punkten die Rechnung für ein unambitioniertes Auftreten präsentiert. Dank Jurys wurde es Platz 19. Der letzte Platz ging an Gabry Ponte für San Marino, knapp hinter den Isländern VÄB.
Sexbombe mit beschränkter Wirkung
Finnland zündete heuer mit Erika Vikman mit „Ich komme“ eine Sexbombe auf der Bühne. Knapp und streng gekleidet, reizte sie die Familienfreundlichkeit der Present aus und malträtierte ihren Mikrofonständer, auf dem sie dann schließlich auch abhob. Bei den Jurys fiel die einfach gestrickte Eurodance-Nummer wenig überraschend durch, während die Halle bebte, struggle das TV-Publikum nicht so begeistert, wie man es hätte erwarten können. Vikman kam damit auf Platz elf.
Deutschland solide
Für den zweiten österreichischen Act des Abends lief es nicht ganz so intestine wie für JJ: Das Wiener Geschwisterpaar Abor & Tynna, das für Deutschland ins Rennen gehen durfte, landete auf Platz 15. Das titelgebende Versprechen „Baller“ verpuffte in der Livedarbietung ein bisschen, streckenweise blieb der Sound für einen Dance-Kracher ein wenig zu dünn.
Auch einer der spektakuläreren der insgesamt heuer sehr beliebten Kostümwechsel – von Zorro zu J-Lo – half Melody für Spanien nicht, mit „Esa diva“ erreichte sie nur Platz 24.
Charmante Gastgeber
Insgesamt wird der Track Contest 2025 wohl als einer der musikalisch schwächeren Jahrgänge in die Geschichte eingehen. Das wettzumachen wurde mit viel optischer Opulenz versucht. Die Schweiz präsentierte sich als charmanter Gastgeber: Der obligatorischen Tourismuswerbung im Rahmenprogramm setzte man immer wieder ein Augenzwinkern entgegen – vor allem in Type von Comedienne Hazel Brugger, die als Moderatorin gemeinsam mit Sandra Studer zu den Highlights zählte. Michelle Hunziker als Dritte im Bunde für das Finale hätte es quick nicht gebraucht.
Showact von Child Lasagna und Käärijä
Child Lasagna aus Kroatien, im Vorjahr Zweiter, und der Finne Käärijä, der 2023 den zweiten Platz belegte, sorgten für eine tolle Present.
Ein Coup gelang den Schweizer Veranstaltern auch mit dem gemeinsamen Auftritt der Ex-Teilnehmer Child Lasagna und Käärijä – der auch darüber hinwegtröstete, dass alle Versuche, Celine Dion für einen Auftritt zu gewinnen, scheiterten.
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