“Österreich beim ESC: Die rot-weiß-roten Song Contest-Tops/Flops”
Der Tune Contest 2025 in Basel wurde zur großen rot-weiß-roten Celebration! JJ alias Johannes Pietsch hat den Wettbewerb in der Schweiz souverän gewonnen.
Damit würde er die Nachfolge von zwei der ganz Großen der heimischen Musikszene antreten – Udo Jürgens und Conchita Wurst. Sie verewigten sich auch durch ihren ESC-Erfolg im kollektiven Gedächtnis der Österreicherinnen und Österreicher. Dort finden sich sicher noch weitere Tune-Contest-Auftritte, aber nicht alle aufgrund des durchschlagenden Erfolgs. Wir haben die Tops und Flops der österreichischen ESC-Geschichte zusammengetragen.
Die österreichischen ESC-Flops
Die Nullpunkter: Bereits mehrere österreichische Künstler mussten die bittere Erfahrung machen, mit null Punkten die Heimreise vom Tune Contest anzutreten. Die letzten, denen dies passiert ist, waren die Makemakes 2015. Ausgerechnet beim Heim-ESC nach Conchita Wursts Sieg wurde für „I Am Yours“ kein einziger Punkt vergeben. Eleonore Schwarz 1962 mit „Nur in der Wiener Luft“, Wilfried 1988 mit „Lisa Mona Lisa“ und Thomas Forstner 1991 bei seinem zweiten ESC-Antritt mit „Venedig im Regen“ ereilte das gleiche Schicksal.
Aus in der Vorausscheidung: Seit 2004 gibt es aufgrund der gestiegenen Anzahl der Teilnehmerländer eine Vorausscheidung, seit 2008 in Kind von zwei Halbfinals. Diese wurde schon einigen rot-weiß-roten Acts zum Verhängnis. Die ersten waren die International.Kryner 2005. „Y Así“, ein Combine aus lateinamerikanischem Feuer und volkstümlicher Custom, konnte nicht überzeugen. Auch Eric Papilaya schaffte 2007 mit „Get A Life – Get Alive“ nicht den Einzug ins Finale. Spektakulär scheiterten die Trackshittaz 2012. „Woki mit deim Popo“ wurde zumindest zum Gesprächsthema. Ein Jahr später wurde es bei Natália Kellys „Shine“ zwar deutlich ruhiger, für ein Weiterkommen reichte es trotzdem nicht. Und auch von 2019 bis 2022 (2020 Pause aufgrund von Corona) scheiterten Paenda (“Limits“), Vincent Bueno (“Amen“) und LUM!X & Pia Maria (“Halo“) schon in der Vorausscheidung.
Die österreichischen ESC-Tops
Die umjubelnden Sieger: Udo Jürgens und Conchita Wurst – zwei Künstler für die ESC-Ewigkeit. Udo Jürgens warfare der erste heimische Musiker, der sich den Sieg beim bedeutendsten Gesangswettbewerb der Welt sichern konnte. Als damals 31-Jähriger dankte er beim Tune Contest 1966 seinem Schatz für die schöne Zeit und die gemeinsamen Augenblicke („Merci, Chérie“) und traf damit ins Herz der Jury. Nach den Plätzen sechs zwei Jahre zuvor mit „Warum nur, warum?“ und vier mit „Sag ihr, ich lass‘ sie grüßen“ im Jahr davor, holte er sich im dritten Anlauf den Sieg. Tom Neuwirth alias Conchita Wurst benötigte hingegen nur einen Versuch. 48 Jahre nach Udo Jürgens trat eine Erscheinung auf die ESC-Bühne in Kopenhagen, die nicht nur optisch, sondern vor allem stimmlich zu überzeugen wusste. Schlussendlich konnte sie die Niederländer um 52 Punkte distanzieren und hat uns den „Schas“ (O-Ton Andi Knoll) zum zweiten Mal in der ESC-Geschichte gewonnen.
Sehr gute Platzierungen: Zwar hat es aus heimischer Sicht in der 69-jährigen Tune-Contest-Geschichte nur zu zwei Siegen gereicht, dennoch gab es etliche eindrucksvolle Auftritte, die mit sehr guten Platzierungen belohnt wurden. Allen voran gilt es dabei Cesár Sampson zu erwähnen. Nur vier Jahre nach Conchitas Triumph sang er sich mit „No one However You“ ins absolute Spitzenfeld beim ESC 2018. Gegen die klare Siegerin Netta („Toy“) aus Israel warfare zwar kein Kraut gewachsen, 342 Punkte bedeuteten aber Platz drei. Auch auf den vierten Rang kam in der ESC-Geschichte nur ein rot-weiß-roter Interpret, nämlich Udo Jürgens 1965 mit „Sag ihr, ich lass‘ Sie grüßen“. Liane Augustin (1958 mit „Die ganze Welt braucht Liebe“), Milestones (1972 mit „Falter im Wind“), Waterloo & Robinson (1976 mit „My Little World“) und Thomas Forstner (1989 mit „Nur ein Lied“) platzierten sich immerhin noch in den High-Fünf. Diese verpasste Alf Poier 2003 mit „Weil der Mensch zählt“ zwar knapp, mit seinem skurrilen Tune und Auftritt bleibt er dennoch ein denkwürdiger Teil der heimischen ESC-Historie.
Österreichs ESC-Lücken
Österreich weist übrigens auch ein paar Teilnahmelücken auf. 1969 wurde aufgrund der Diktatur Francos in Spanien verzichtet, ein Jahr später aufgrund der Unzufriedenheit mit den Gegebenheiten und den Abstimmungsmechanismen. 1973 bis 1975 schickte Österreich aus Desinteresse niemanden zum Tune Contest. 2006 und 2008 bis 2010 gab es keinen heimischen ESC-Beitrag, weil der ORF die ungleichen Chancen für west- und osteuropäische Länder kritisierte.
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