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Mutmaßliche Messerstecherin war polizeibekannt – 18 Menschen teilweise schwer verletzt

“Mutmaßliche Messerstecherin war polizeibekannt – 18 Menschen teilweise schwer verletzt”


Bei dem Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof gab es zahlreiche Verletzte, mehrere davon schweben in Lebensgefahr. Eine Frau wurde festgenommen. Sie soll bereits mehrmals in der Psychiatrie gewesen sein.

Die Frau, die auf einem Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof 18 Menschen mit einem Messer verletzt haben soll, ist nach „Bild“-Informationen als psychisch krank bekannt. Sie habe bereits Aufenthalte in der Psychiatrie gehabt, schrieb „Bild“ weiter. Darüber hinaus sei sie polizeibekannt. Ein Polizeisprecher wollte sich am frühen Morgen dazu nicht äußern. Die mutmaßliche Täterin soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden.

Am Freitagabend hatte ein Mensch offenbar wahllos auf Passanten eingestochen. Als mutmaßliche Täterin hatte die Polizei vor Ort eine Frau festgenommen. Die 39 Jahre alte Deutsche habe sich widerstandslos festnehmen lassen. Die Polizei geht derzeit nicht von einer politischen Motivation aus. „Vielmehr haben wir Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, ob sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte“, hatte ein Sprecher am Abend gesagt.

Die Zahl der bei der Tat verletzten Menschen bezifferte die Polizei auf 18. Vier Verletzte sind laut Angaben der Feuerwehr zufolge lebensbedrohlich verletzt. Die Frau werde dem Haftrichter vorgeführt. Hinweise auf ein terroristisches Motiv sieht die Polizei nach WELT-Informationen derzeit nicht.

Nach früheren Angaben der Polizei hatte gegen 18 Uhr eine Individual auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 wahllos um sich gestochen. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Mehrere Polizisten standen am Freitagabend vor einem ICE, auf dem Gleis waren rot-weiße Absperrbänder angebracht.

Die Straßen Steintorbrücke und Steintordamm, die an der Südseite des Bahnhofs oberhalb der Gleise queren, waren für den Straßenverkehr gesperrt worden. Das „Hamburger Abendblatt“ zitierte Augenzeugen mit den Worten, der Steintordamm gleiche „einem Lazarett“.

Bis in die Nacht hinein waren Ermittler mit der Spurensicherung beschäftigt. Am Samstagmorgen fahren die Züge wieder nach Plan. Das bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) tauschte sich am Abend mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) über den Messerangriff aus. Tschentscher habe Merz in dem Telefonat über die Versorgung der Verletzten und die Scenario vor Ort informiert, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Merz habe die Unterstützung der Bundesregierung angeboten.

Auf X schrieb Merz: „Die Nachrichten aus Hamburg sind bestürzend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank geht an alle Einsatzkräfte vor Ort für ihre schnelle Hilfe.“

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt verurteilte den Messerangriff im Hamburger Hauptbahnhof. „Es ist schockierend, wenn Reisende hinterhältig und feige attackiert werden“, sagte Dobrindt laut Bundesinnenministerium in der Nacht. Seine Gedanken seien bei den Opfern der Messerattacke. Gleichzeitig dankte er den Polizisten, Rettungskräften und Helfern vor Ort.

Die Deutsche Bahn äußerte ihre „tiefe Bestürzung“ über den Messerangriff. „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten“, hieß es in einer Mitteilung. Manuel Ostermann von der Deutschen Polizeigewerkschaft sagte gegenüber WELT: „Ein ,weiter so‘ darf es nicht geben. 79 Messerdelikte professional Tag im Jahr 2024 in Deutschland und ein Ende ist nicht in Sicht. Wenn wir jetzt nichts unternehmen, dann wird Deutschland sich weiter radikal verändern.“

Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmäßig dichtes Gedränge. Laut Bundespolizei gehörte er im Jahr 2022 zu den gefährlichsten Bahnhöfen in Deutschland. Inzwischen hat sich die Lage nach offiziellen Angaben verbessert.

Die Zahl der Gewalttaten sank am Bahnhof um knapp ein Viertel (24,2 Prozent) von 720 im Jahr 2023 auf 546 im vergangenen Jahr, wie die Bundesregierung im Februar auf eine Anfrage der AfD-Bundestagsfraktion mitteilte. Allerdings verdoppelte sich die Zahl der Gewalttaten, bei denen ein Messer eingesetzt wurde quick, von 12 auf 23 Fälle.

Seit dem 1. Oktober 2023 besteht ein Waffenverbot rund um den Hamburger Hauptbahnhof. Mitte Dezember 2024 hatte der Senat außerdem ein Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr erlassen.

In den vergangenen Monaten gab es in Deutschland bereits mehrere Messerattacken mit Schwerverletzten und Toten. In Bielefeld wurden so am vergangenen Wochenende mehrere Menschen vor einer Bar lebensgefährlich verletzt, ein tatverdächtiger Syrer wurde festgenommen. In Bremen verletzte ein aus Ghana stammender Mann im Februar auf dem Bahnhofsplatz einen 35 Jahre alten Mann mit einem Messer schwer.

In Schwerin wurde im Februar ein 17-jähriger Afghane bei einem Streit an einem Einkaufszentrum von einem Landsmann niedergestochen und starb. Im Januar griff ein mutmaßlich psychisch kranker Afghane in Aschaffenburg Kinder und Passanten an. Ein kleiner Junge und ein Familienvater wurden dabei tödlich, drei weitere Menschen schwer verletzt. Die Tat des ausreisepflichtigen Asylbewerbers hatte im Bundestagswahlkampf eine Debatte über eine schärfere Migrationspolitik entfacht.

lay/gub/AP/AFP/dpa/fhs/jr

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