“Bergstürze absehbar, aber nicht auf Siedlungen”
Alpen & Klima
Während in der Schweiz ein gewaltiger Bergsturz das Dorf Blatten im Kanton Wallis bedroht, sind auch in Vorarlberg künftig Felsstürze möglich – etwa im Silbertal oder am Kleinen Piz Buin. Anders als in Blatten oder auch in der Graubündner Gemeinde Brienz bedrohen die möglichen Felsstürze aber keine Siedlungen, sagt Eva Vigl, Geologin beim Land Vorarlberg.
In Vorarlberg sind keine Bergstürze zu befürchten, die Siedlungen bedrohen könnten. Angesichts des Dramas in der Walliser Gemeinde Blatten sagt Eva Vigl, Geologin beim Land Vorarlberg, dass es zwar bei Damüls, Dünserberg und Gaschurn Talzuschübe gebe.
Das seien langsame Bewegungen über einige Zentimeter professional Jahr, die keine akute Gefahr darstellten. „Das hat sicher nicht diese Brisanz wie in der Schweiz“, betont die Geologin im Interview mit dem ORF Vorarlberg. Größere Bergstürze seien in Vorarlberg nur in nicht besiedeltem Gebiet denkbar.
Felssturz in der Schweiz
Im Schweizer Kanton Wallis warten die Einsatzkräfte und die 300 Dorfbewohnerinnen und -bewohner des kleinen Ortes Blatten auf den Bergsturz vom Kleinen Nesthorn oberhalb des Ortes. Rund 1,5 Millionen Kubikmeter Gestein sind bis Dienstag abgebrochen, bis zu fünf Millionen könnten insgesamt abstürzen.
Bergstürze außerhalb von Siedlungen
Außerhalb des Siedlungsgebietes stehen allerdings auch bei uns größere Bergstürze bevor. Etwa zwei Kilometer hinter den letzten Häusern von Silbertal oder am Kleinen Piz Buin. Dass Siedlungen in der Schweiz immer wieder bedroht werden, bei uns aber nicht, lässt sich laut Vigl erklären: In der Schweiz gibt es viele hoch gelegene Dörfer, die sozusagen in der Schussbahn von Bergstürzen liegen.
Der „Kleber“ taut weg
„Wenn der Permafrost im Zuge der Temperaturzunahme, die wir ja immer mehr sehen, einfach anfängt aufzutauen, dann fehlt da quasi der Kleber zwischen dem Fels“, erklärt die Geologin: „Das führt dann natürlich zu einem Versagen von diesem ganzen Gesteinskomplex. Das ist aber bei uns in Vorarlberg eben am Piz Buin der Fall, aber ansonsten haben wir da in Vorarlberg Gott sei Dank keine Thematik.“
Steinschläge, wo nicht ganze Berge in sich zusammenstürzen sondern einzelne Steine kommen, seien an steilen Felswänden etwa im Montafon oder Bregenzerwald nicht auszuschließen – da greife die Wildbach- und Lawinenverbauung aber aktiv ein und errichte Schutzbauwerke. Im Silbertal muss zum Beispiel noch eine brüchige Felsnase endlich zum Absturz gebracht werden, damit die Straße ins Hintere Silbertal wieder freigegeben werden kann. Mehr dazu in Schwierige Räum-Arbeiten im Silbertal (vorarlberg.ORF.at, 2. Mai 2025).
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