“Messerattacke am Hamburger Hauptbahnhof: Frau verletzt 18 Menschen | NDR.de – Nachrichten”
Stand: 24.05.2025 07:11 Uhr
Großeinsatz für Polizei und Rettungskräfte am Hamburger Hauptbahnhof: Eine Frau soll am Freitag gegen 18.05 Uhr insgesamt 18 Menschen am Hamburger Hauptbahnhof mit einem Messer verletzt haben.
Die Tat ereignete sich auf einem Bahnsteig zwischen Gleis 13 und 14 außerhalb der Bahnhofshalle vor einem wartenden ICE. Dort soll eine Frau wahllos auf Reisende eingestochen haben. Ein NDR Hamburg Reporter schilderte eine Videoaufnahme der Tat. Demnach standen zur Tatzeit die Menschen dicht gedrängt auf dem Bahnsteig. Inmitten der Menschenmenge battle zu sehen, wie die Tatverdächtige einen Gegenstand, wahrscheinlich das Messer zückte und damit wild um sich stach. Dabei lief sie entlang der Bahnsteigkante und versuchte weitere Menschen zu erwischen. Nach Informationen des NDR gab es 18 Verletzte, vier davon schweben in Lebensgefahr. Sechs Menschen wurden schwer verletzt, acht leicht.
Polizei geht von Einzeltat aus
Bei der Täterin handelt es sich offenbar um eine 39 Jahre alte Frau mit deutscher Staatsangehörigkeit. Beim Eintreffen der Polizei ließ sie sich widerstandslos festnehmen. Die Bundespolizei geht von einer Einzeltat aus. “Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren”, schrieb die Polizei bei X. Für ein politisches Motiv gebe es bisher keine Hinweise, sagte ein Polizeisprecher. Auch Videoaufnahmen vom Bahnhof sollen ausgewertet werden. Die Polizei hat offenbar Erkenntnisse, dass die Frau sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand.
Bahnverkehr in der Nacht wieder freigegeben
Nach der Messerattacke wurden in der Nacht alle Gleise für den Zugverkehr wieder freigegeben. Die Spurensicherung sei abgeschlossen, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Empfohlen werde aber, alle Bahnverbindungen on-line zu überprüfen. Laut Abfahrtinformationen der Bahn für den Hamburger Hauptbahnhof lief der Bahnverkehr am Sonnabendmorgen regular.

Polizei und Spurensicherung sind in der Nacht im Einsatz nahe des Tatorts im Hamburger Hauptbahnhof.
Am Freitagabend battle der Außenbereich zwischen Hühnerposten und Steintor weiträumig abgesperrt worden. Die betroffenen Gleise 13 und 14 waren ebenfalls dicht, laut Deutscher Bahn kam es zu Verspätungen und Umleitungen im Fernverkehr.
Tschentscher dankt Polizei und Rettungskräften
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher zeigte sich schockiert über den Messerangriff im Hauptbahnhof der Hansestadt. Die Tat sei erschütternd, schrieb der SPD-Politiker auf der Plattform X. “Zahlreiche Personen wurden zum Teil schwer verletzt. Vielen Dank an Polizei und Rettungskräfte für das schnelle Eingreifen.” Tschentscher fügte hinzu: “Die Täterin ist in Gewahrsam. Ich wünsche den Opfern der Tat viel Kraft und hoffe, dass auch die Schwerverletzten gerettet werden.” Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) schrieb bei “X”: “Ich bin zutiefst erschüttert über schreckliche Tat am Hauptbahnhof. Meine Gedanken und mein Mitgefühl sind bei den Opfern dieser sinnlosen Gewalt und ihren Angehörigen.” Der Hamburger AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann sagte, wer glaube, Messerverbotszonen würden Messerattentäter abschrecken, sei gefährlich, dumm und naiv.
Merz sichert Tschentscher Unterstützung zu
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) telefonierte am Freitagabend mit Tschentscher und bot ihm die Unterstützung der Bundesregierung an. Auf der Plattform X schrieb Merz: “Die Nachrichten aus Hamburg sind bestürzend. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank geht an alle Einsatzkräfte vor Ort für ihre schnelle Hilfe.” Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) verurteilte den Messerangriff. “Es ist schockierend, wenn Reisende hinterhältig und feige attackiert werden”, sagte Dobrindt laut seines Ministeriums in der Nacht.
Gewerkschaft der Polizei fordert Konsequenzen
Andreas Roßkopf von der Gewerkschaft der Polizei für die Bundespolizei forderte bessere Kontrollmöglichkeiten für die Bundespolizei auf Bahnhöfen und den verstärkten Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) bei der Kameratechnik die auch Verhaltenserkennung beinhalte, damit man Verhaltensauffälligkeiten frühzeitig erkennen könne.
Opferbeauftragter bietet Hilfe an
Der Hamburgische Opferbeauftragte Arne Dornquast bot Betroffenen seine Hilfe an. Das Angebot richte sich nicht nur an Menschen, die eine körperliche Verletzung erfahren haben, sondern auch an Personen mit seelischem Hilfebedarf. Der Beauftragte hat die Aufgabe, den Opfern von Terroranschlägen und Katastrophen und deren Angehörigen unterstützend zur Seite zu stehen.
Polizei sammelt Hinweis zur Tat
Die Polizei schaltete in der Nacht ein Hinweisportal frei, in dem Zeuginnen und Zeugen Informationen, Fotos und Movies im Zusammenhang mit der Tat zur Verfügung stellen können.
Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten. Der Hauptbahnhof wird täglich von mehr als 500.000 Menschen frequentiert, so viele wie an keinem anderen deutschen Bahnhof.
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