“”Verhandlungen führen zu nichts”: Trump will 50 Prozent Zoll auf EU-Importe”
Ab 1. Juni soll für Waren aus der EU ein 50-Prozent-Importzoll fällig werden: Das empfahl US-Präsident Donald Trump am Freitag auf seiner Plattform “Truth Social”.
Anfang April hatte Trump die Zölle für die EU gesenkt und teilweise eingefroren. Damit sollten 90 Tage Zeit für Verhandlungen geschaffen werden. “Diese Verhandlungen führen zu nichts”, beschwerte sich Trump nun. Mit der EU sei es schwierig, über das Thema Handel zu reden. Er wiederholte seine Vorwürfe, dass die EU nur gegründet worden sei, um die USA auszunutzen.
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Es gebe jedes Jahr ein Handelsdefizit von 250 Millionen Greenback, schrieb Trump. Tatsächlich dürfte er wohl Milliarden gemeint haben. Diese Zahl bezieht sich nur auf Waren, bei Dienstleistungen erzielen die USA gegenüber der EU einen Überschuss.
Trump kritisierte “mächtige Handelsschranken, Mehrwertsteuern, lächerliche Unternehmensstrafen, nicht-monetäre Handelshemmnisse, Währungsmanipulationen, unfaire und ungerechtfertigte Klagen gegen amerikanische Unternehmen und vieles mehr”.
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Die EU-Kommission lehnte eine Stellungnahme ab und wollte erst ein Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und US-Vertretern abwarten. Die Ankündigungen des US-Präsidenten sorgten umgehend für Reaktionen an den Finanzmärkten.
Kein Zoll soll fällig werden, wenn Produkte in den USA hergestellt werden. Die Ankündigungen des US-Präsidenten sorgten umgehend für Reaktionen an den Finanzmärkten. So weitete der deutsche Aktienindex Dax seine Verluste aus, während der Euro seine Gewinne abgab.
Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag nach der Zolldrohung von US-Präsident Trump gegen die EU mit kräftigen Abschlägen gezeigt. Der Leitindex büßte seine moderaten Verlaufsgewinne ein und rutschte bis 14.35 Uhr um 2,05 Prozent auf 4.314,13 Punkte nach unten. Auf Wochensicht zeichnet sich ein minus von 2,8 Prozent ab. Auch der ATX Prime gab am Freitagnachmittag um 2,06 Prozent auf 2.171,04 Zähler nach. Die übrigen Börsen in Europa sackten ebenfalls ab.
Zolldrohung an Apple
Auch dem iPhone-Hersteller Apple droht Trump mit Importzöllen in Höhe von 25 Prozent. Er habe Apple-Chef Tim Prepare dinner schon vor langer Zeit darüber informiert, dass er erwarte, dass das Unternehmen iPhones, die in den USA verkauft würden, in den USA hergestellt und gebaut würden, “nicht in Indien oder sonst wo”, schrieb Trump auf Reality Social. “Wenn das nicht der Fall ist, muss Apple einen Zoll von mindestens 25 Prozent an die USA zahlen.”
Aus der Trump-Regierung kommen schon seit einiger Zeit Forderungen, Apple solle das iPhone – das wichtigste Produkt des Konzerns – auch in den USA bauen. Experten halten dagegen, das würde gewaltige Investitionen erfordern und die Smartphones drastisch verteuern.
Apple hatte in den vergangenen Jahrzehnten unter Cooks Regie Lieferketten in Asien mit riesigen Fabriken vor allem in China aufgebaut. Bereits in den vergangenen Jahren verstärkte der iPhone-Konzern die Fertigung in Indien und Vietnam. Ein Auslöser dafür waren Lieferengpässe nach Covid-Lockdowns in China.
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